Hochschwabmuseum
ein steirisches Wahrzeichen
Die Keusche hat sich zum Hochschabmuseum gewandelt und ist beliebter Kultur-Stopp auf dem Weg in die Berge, zum Panoramaweg oder zum Alpengasthof „der Bodenbauer“. Als „steirisches Wahrzeichen“ hat sie im Jahr 1999 ihren Platz im Revitalisierungs-Sonderprogramm für historisch bedeutende Baudenkmäler gefunden.
2002 wurde die Keusche generalsaniert und ab 2003 nachhaltig als Hochschwabmuseum genutzt. Die ZWHS mit St. Ilgen/Thörl und dem Verein Hochschwabmuseum präsentieren seitdem gemeinsam das Thema der Trinkwasserversorgung und die Ergebnisse der Hochschwabforschung zu den Bereichen Wasser, Almwirtschaft und touristische Erschließung für die Zukunft.
Bodenbauerkeusche – viel mehr als ein Beiwerk
Sie hat ein stattliches Alter, auf das sie stolz sein kann. Keuschheit ist hier fehl am Platz. Das Geburtsjahr der Bodenbauerkeusche liegt um 1700. Ein Kaufbrief-Protokoll vom 25.5.1713 dient als erster schriftlicher Beweis ihrer Existenz. Seit 1992 ist sie im Besitz der ZWHS, so wie „der Bodenbauer“ selbst. 1997 wurde die Keusche von DI Alois Murnig vom Bundesdenkmalamt besichtigt. Seitdem zählt sie zum Typus „Bauernhaus/Rauchstubenhaus mit traufeseitigem Eingang“. Dieser bäuerliche Haustyp ist kulturgeschichtlich bemerkenswert – nicht nur in diesem Kontext glänzt er durch hochwertige Details der Gebäudestruktur.
100 Jahre Baumgartnerweg
Am 28.6.1920 durchstiegen Zeno Baumgartner und Dr. Ludwig Obersteiner die Hochschwab Südwand auf einem neuen Anstieg (Baumgartnerweg).
125 Jahre Erstbesteigung der Hochschwab-Südwand
125 Jahre Erstbesteigung der Hochschwab-Südwand
Nach dem lässigen Jubiläumsfest am österreichischen TRINK`Wassertag 2018 beim Bodenbauer und Hochschwabmuseum haben wir uns zu einer historischen Kletterei in der Hochschwab-Südwand entschlossen. Der Kurzfilm zeigt die wunderschöne Bergtour im Jubiläumsjahr 2018 durch die Erstbesteigungs- Route der Hochschwab Südwand von 1893 in Erinnerung an die erfolgreichen Alpinisten Karl Domenigg und Markus Pierer und als Verneigung vor der herrlichen Natur in der wir leben dürfen.
Büchsenmacher Rosl
geboren als
Rosina Maria Friedrich
* 6.1.1858 in Aflenz
† 7.3.1933 in Feldbach
zuletzt wohnhaft in Jauring
genannt: Büchsenmacher-Rosl
Auch der Entspannungsplatz ist spannend und gut für Überraschungen: Bei seiner Errichtung wurde eine ehemalige Kohlstätte gefunden und damit die Köhlerei in Buchberg/St. Ilgen nachgewiesen.
Die Büchsenmacher-Rosl, als Postkarten-Motiv weltweit bekannte, grimassenschneidende „Oma“ aus dem Hochschwabgebiet, lebte in ihren letzten Jahren in einer Köhlerhütte. Ihre kunstvolle Büste, geschaffen vom Künstler Klaus Gaar, und die beim Panoramaweg aufgestellte Köhlerhütte sind ein greifbares Symbol für die damals kargen Lebensbedingungen.
Wann war „damals“? Die Büchsenmacher-Rosl wurde als Rosina Maria Friedrich im Jahr 1858 in Aflenz geboren. Ihre Eltern, der bürgerliche Büchsenmeister Adalbert Friedrich, geboren in Raudnitz in Böhmen, und seine Frau Barbara, geborene Holetz, waren angesehene Leute. Sie hatten am 4. Oktober 1848 die Ehe geschlossen. Ihre zahlreichen Kinder hatten die Chirurgengattin Mathilde Schöberl zur Taufpatin.
Eines davon, die Rosl, verließ bald die Pfade ihrer bürgerlichen Büchsenmacher-Herkunft. Es ist überliefert, dass sie mehrere Kinder von unterschiedlichen Männer hatte. Die Kinder gab sie wohl aus finanziellen und sozialen Motiven „weg“ beziehungsweise in fremde Obhut. Eine Tochter Rosinas – Elisabeth Friedrich – kam erst im Jahre 1937 nach Aflenz und ehelichte Josef Grießl. Dieser ist manchen älteren Aflenzern noch als ausgezeichneter Pferdefachmann und Fuhrmann in Erinnerung. Er hatte ein prächtiges Paar Pferde, das gerne bei festlichen Anlässen eingespannt wurde.
Warum genau die Büchsenmacher Rosl ein für eine Frau damals ungewöhnliches Leben führte, das wissen wir heute nicht mehr. Wir hoffen angesichts ihrer zufrieden wirkenden Grimasse, dass es ein möglichst selbstbestimmtes war. Sie verdingte sich unter anderem durch Kellnern, Kinder betreuen und als Wäscherin. Mit Karten legen, Wahrsagen und dem Schneiden mittlerweile berühmter Grimassen verdiente sie sich das nötige Zubrot, als sie älter wurde.
So entstand in Aflenz im Jahre 1928 das Originalfoto des Postkartenmotivs – aufgenommen mit einer Plattenkamera. In den 60iger Jahren entdeckte der Fotograf Peter Cermark aus Mariazell das Foto, das schließlich in colorierter Version um die Welt ging. Im Alter wurde die Rosl von der damaligen Gemeinde Aflenz Land finanziell unterstützt. Sie wohnte zuletzt in der ehemaligen Köhlerhütte am Kohlplatz in Jauring, ganz nahe der „Weißen Heiligen“ von Jauring.
Ein Schnappschuss, den man überall kennt. Ein Gesicht, das zum Schmunzeln anregt.
Eine Postkarte mit regionaler Geschichte und Tiefgang, wenn man mehr wissen will!
Und ein Bücherl, in dem diese vorkommt und neuartig verpackt wird:
Rosl´s Tourenbuch
Zwei Bücherl, eines zum Selbst-Befüllen, eines voller Geschichte(n) vom Hochschwab
Dieses Hochschwab-Büchlein lädt ein zum Schmökern, Gustieren und Entschleunigen. Lassen Sie „sich gehen“, in die 8 Kapitel hineinziehen, an regionalen Schauplätzen und historischen Fotos 8-sam verweilen, bei anderen eilen. Man muss ja nicht alles studieren. Es kann spannend sein, zu schauen, was man anregend oder lustig findet, was merkwürdig oder langweilig. Vielleicht tun sich ja auch Fragen auf. Dann könnte man zum Beispiel einmal das Hochschwabmuseum besuchen. Dort eröffnen sich ganz andere Erfahrungsräume. Und die unmittelbarsten sind ja ohnehin die Natur und das Leben selbst. Wie auch immer – es gibt viel zu entdecken, auf Papier und in den Bergen, zwischen den Zeilen und im Web!
Viel Freude wünschen wir Ihnen auch mit Ihrem leeren Tourenbuch, unbeschrieben, Seite für Seite ein weißes Blatt. Was auch immer Sie mit Ihrer Zeit anfangen …
Herausgeber:
ZWHS
Idee/Konzept/Autorin:
Elke Ferstl
Illustration & Karikaturen:
GREX
Fotos
Hochschwabmuseum
Grafik
achtzigzehn
Du willst Rosls Tourenbuch zu Hause haben? Dann bestelle gerne über E-Mail
Verkaufspreis: 15 Euro das Doppelpack.
Verkaufsstellen derzeit: Hochschwabmuseum, der Bodenbauer, Hütten des Hochschwabs, Trachten Ziegler Etmißl, Karin Ziegler Photgraphy & Print, Gasthaus Pierer Aflenz, Büchereck Barbara Freidinger Aflenz, Blumenshop Claudia Aflenz, Evelyn Lorenz Raumausstattung Aflenz, Hotel Post Karlon [für Gäste], Buchhandlung Leykam/Morawa Bruck/Mur, TUI Reisebüro Bruck/Mur, Café/Bäckerei Seidl Turnau, Trafik Aflenz Kurort, Trafik Thörl, Trafik Redfeld, Trafik Bruck/Mur, Kubart Floristik GmbH Mitterdorf und andere. Lieferung/Kooperation einfach & persönlich, auch als Firmengeschenk zustellbar.
Prof. Paul Kassecker
der „Hochschwabmaler“ als Bergsteiger und Skilehrer
Prof. Paul Kassecker
1903 – 1992
Paul Kassecker wurde 1903 als Sohn von Leopold und Pauline Kassecker geboren. Die 6-köpfige Familie des Stationschefs der K.u.K. Südbahn wohnte von 1910 bis 1918 in Kapfenberg, wo die Kinder auch die Volksschule und anschließend in Bruck/Mur die Realschule besuchten.
Mobilität war für die Eisenbahnerfamilie ganz normal, schließlich fuhr man auf der Bahn mit Regiekarten. Ausflüge ins Aflenzer Tal waren somit kein Problem, speziell das Hochschwabgebiet war oft Ziel größerer Ausflüge.
Bergsteigen, vor allem aber der Skisport, gehörten zu seinen Leidenschaften. Als einer der ersten geprüften Skilehrer übte er seine Tätigkeit zunächst in Seewiesen, dann in Aflenz aus.
In den 40er-Jahren beschäftigte sich der Skilehrer mit der Entwicklung und Erprobung von Skiausrüstungen, wie Anoraks, Skischlitten zum Transport Verletzter. Etwas später entwarf er Kurzskier mit Aufstiegshilfe, die entfernte Vorläufer der Schuppenski sein könnten.
In den 50er-Jahren entstanden zahlreiche Entwürfe für Prospekte und Werbeplakate.
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1922 – 1926
Kunstgewerbeschule, Graz
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1926 – 1930
Akademie der bildenden Künste, Wien
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1929
Akademiepreis
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1929
Goldene Fügermedaille
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1930
Staatspreis
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1931
Silberne Medaille der Stadt Graz
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1932
Goldene Staatsmedaille
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1932
verschiedene Ausstellungspreise
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Seit 1934
Wohnsitz in Aflenz-Kurort
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1938
Verleihung des Professortitels
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1939 – 1945
Kriegsmaler und Pressezeichner einer Nachrichteneinheit
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1946 – 1988
Reiche Schaffensperiode
Rückblick
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2003
Trinkwasser vom Hochschwab
- 200 Jahre Erzherzog Johann, der erste Tourist am Hochschwab
- 100 Jahre „Hochschwabmaler“ Prof. Paul Kassecker
- Auf der Alm, wie es früher einmal war
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2004
Schnee von gestern - Trinkwasser von heute
- Historische Tourismusplakate
- Der Brandhofer und seine Hausfrau Anna Plochl
- Neubau des Schiestlhauses
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2005
Wasserschutz– und Naturschutzgebiete, wichtige Schutzfunktion für unser Trinkwasser
- Aquarelle geschützter Pflanzen im Hochschwabgebiet von Paul Kassecker
- Sammlung historischer Ansichtskarten von Thörl bis zum Hochschwabgipfel
- Höhlenforschung im Hochschwabgebiet
- Errichtung des Panoramaweges
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2006
Wege zur Gesundheit beim Bodenbauer
- Historische Trinkwasserversorgung, Hygiene, „die mit Wasser heilten“
- Peter Rosegger, Heubad, Imkerei seit 5000 Jahren
- Entspannungsplatz — biosensorische Vermessung — ein besonderer Platz der Region
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2007
Leben im Gamsgebirg‘
- Unser Trinkwasser — vom Niederschlag bis zum Wasserhahn
- Naturfilm „….denen der Berg Heimat ist“, Ausstellung über unsere Tierwelt und die Jagd
- Skulptur „Historischer Bergsteiger“, Büste Büchsenmacher Rosl,
- Errichtung der Köhlerhütte
- Kultwagen von Strettweg - Besiedelungsgeschichte
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2008/2009
Leben und Tod im Gebirge
- Ötzi – ein Bergsteiger und seine Ausrüstung vor 5300 Jahren (Repliken)
- Gefahren am Berg – Lawinen, Unwetter, mangelhafte Ausrüstung
- Der Bergrettungsdienst – Rettungsgeräte seinerzeit und heute
- Büchsenmacher Rosl, die bekannteste Ansichtskartenoma aus dem Hochschwabgebiet,
geboren vor 150 Jahren - Naturreines Trinkwasser vom Hochschwab – Wasserweg – vom Niederschlag zum Wasserhahn.
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2010/2011
Wasser-sein, eine ständige Herausforderung
Wasser ermöglicht die Formenvielfalt des Seins auf unserer Mutter Erde und daher ist das Leben mit und durch Wasser eine ständige Herausforderung für alle Lebewesen des Blauen Planeten. Im Besonderen kann der moderne Mensch in unserer Zivilisation dieser Herausforderung durch eine wiedererlangte Wasserbeachtung und Besinnung im täglichen Leben ständig begegnen …
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2012
Wasser-sein, eine ständige Herausforderung
Das Hochschwabmuseum widmete die gesamte Ausstellung 2012 dem Hochschwab und seinem Wasserschatz. Die vielfältigen Erscheinungsformen des Wassers, die unterschiedlichsten Nutzungen, die den Globus umspannenden mythologischen, kulturellen, religiösen und philosophischen Wassergedanken, Wasserschriften und Symbolen unterschiedlichster Völker waren Themen der Ausstellung …
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2013
Schatzkammer Hochschwab
Wasserschatz – Kulturschatz – Naturschatz
- 20 Jahre Trinkwasserversorgungsbetrieb ZWHS
- 110 Jahre Hochschwabmaler Prof. Paul Kassecker
- 125 Jahre Alpengasthof Bodenbauer
- 155 Jahre „Büchsenmacher Rosl“
- 40 Jahre Wasserschon- und Widmungsgebiet
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2014
Schatzkammer Hochschwab
Wasserschatz – Kulturschatz – Naturschatz
- Der Wasserschatz des Hochschwab
- Prof. Paul Kassecker – der vielseitige Künstler
- Mineralienausstellung vom „Stoasuacher“ aus Jauring
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2015
Schatzkammer Hochschwab
Wasserschatz – Kulturschatz – Naturschatz
- Prof. Paul Kassecker – der vielseitige Künstler
- Bodenbauer-Panoramaweg mit Ameisenlehrpfad
- Büchsenmacher Rosl-die Büste der weltbekannten Ansichtskartenoma
- Wildtiere aus Motorensägenkunst entlang des Panoramaweges
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2016
Schatzkammer Hochschwab
Wasserschatz – Kulturschatz – Naturschatz
- Prof. Paul Kassecker – der vielseitige Künstler
- Bodenbauer-Panoramaweg mit Ameisenlehrpfad
- Büchsenmacher Rosl-die Büste der weltbekannten Ansichtskartenoma
- Wildtiere aus Motorensägenkunst entlang des Panoramaweges
Sinnesschatz Entschleunigung (Teil 1)
- Entschleunigung, Achtsamkeit und Stressprävention - am Boden bleiben, am Berg & im Leben
- Foto-Aufruf für Entscheidungsfotos aus der Bevölkerung
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2017/2018
Sinnesschatz Entschleunigung
- Regionales im Lichte der Entschleunigung: Wer durchs Leben hastet, versäumt es womöglich.
- Hochschwab BergZeitReise
- Sinnesschatz Sinnesschatz Natur-, Wasser-, Kulturschatz
- Entschleunigung, Achtsamkeit und Stressprävention - am Boden bleiben, am Berg & im Leben
- Präsentation von Fotos aus der Bevölkerung, Einbindung regionaler Künstler:innen
Startjahr 2018 für den staatlich ausgezeichneten Wasser.Wander.Wunder-Weg
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2019
Sinnesschatz Hochschwab offline
- Sinnesschatz Hochschwab BergZeitReise
- Sinnesschatz Natur-, Wasser-, Kulturschatz
- Digitale Balance, Entschleunigung und Achtsamkeit - wer überall sein will, ist immer im falschen Film.
- Am Boden bleiben, am Berg & im Leben
- Präsentation von Fotos aus der Bevölkerung, Einbindung regionaler Künstler:innen
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2020/2021
Sperre durch COVID-19
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2022
Auflösung Verein Hochschwabmuseum
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ab 2024
Permanentaustellung in der Schatzkammer Hochschwab
Wasserschatz – Kulturschatz – Naturschatz
Vermietung an GH Bodenbauer, Pächterin Tatzl Brigitte